Erkrankungsbild: Prostatakrebs/Prostatakarzinom
Der Prostatakrebs, medizinisch: Prostatakarzinom; ist eine bösartige Tumorerkrankung und geht vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse, der Prostata,
aus. Prostatakrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist mit ca. 80-100 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner pro Jahr
zu rechnen. Meist führt eine Erhöhung des häufig im Rahmen von routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen erhobenen PSA-Wertes zu weiteren Untersuchungen, die dann schlussendlich die histologische
Diagnose aus gezielten Stanzbiopsien stellen.
Diagnose Prostatakrebs
Nach der Diagnose Prostatakrebs gilt die Strahlentherapie als das am meisten ausgeführte und langjährig erprobte organerhaltende Therapieverfahren. Sie wird unter bestimmten Voraussetzungen als gleichwertige Alternative zu einer Operation durchgeführt. Auch nach einer Operation kann die Strahlentherapie zum Einsatz kommen.
Der Weg einer Prostataerkrankung
Bei der Wahl der geeigneten Therapie spielen das Tumorstadium, das Alter und eventuell vorhandene Begleiterkrankungen eine entscheidende
Rolle.
Frühes Prostatakarzinom, örtlich begrenzt: Die Strahlentherapie gehört bei kleinen, auf die Prostata begrenzten Tumoren zu den gut
etablierten Möglichkeiten, das Tumorwachstum dauerhaft zu stoppen und die Erkrankung zu heilen. Bevor man sich für eine Bestrahlung entscheidet, sollte man jedoch die Alternativen kennen: eine
Operation oder auch das Abwarten unter engmaschiger Kontrolle. In jedem Fall sollte eine ausführliche interdisziplinäre Beratung zu den jeweiligen Therapiealternativen erfolgen, insbesondere
auch, was die dauerhaften Nebeneffekte der jeweiligen Behandlung betrifft.
Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom: Männer, deren Tumor sich bereits weiter ausgedehnt hat, können von einer Bestrahlung
profitieren, zusätzlich erhält der Patient in dieser Situation in der Regel eine antihormonelle Therapie. Auch die Dosisergänzung mittels HDR-Brachytherapie nach einer 5-wöchigen Bestrahlung von
außen kann hier sinnvoll eingesetzt werden. Nach der radikalen Prostatektomie kann eine unterstützende Strahlentherapie sinnvoll sein. Ziel dieser Strahlentherapie ist, das Fortschreiten der
Erkrankung sowie die Bildung von Metastasen zu verhindern.
Oligometastasiertes Prostatakarzinom: Wenn bereits Absiedelungen in einzelne Lymphknoten oder Knochen bestehen, die noch begrenzt sind, soll naturgemäß die Systemtherapie meist bestehend aus einer Hormonentzugsbehandlung und ggf. auch einer Chemotherapie im Vordergrund stehen. Allerdings gibt es nach neusten Erkenntnissen eine Gruppe von Patienten, die hier von einer lokalen Bestrahlung der Prostata profitieren können.
zielgenaues Bestrahlen für ein bestmögliches
Ergebnis
Bei der Bestrahlung kommt es vor allem darauf an, die umliegenden Organe, wie beispielsweise die Peniswurzel, den Enddarm, die Harnblase sowie die Harnröhre zu schonen und somit störende Nebenwirkungen möglichst zu vermeiden. Da sich die Prostata in der Mitte des Beckens bewegt, kann sich ihre Position ändern. Deshalb muss der Patient von Anfang an mit einem Protokoll vertraut gemacht werden, vor jeder Untersuchung und Behandlung den Enddarm zu entleeren und die Harnblase mit einer definierten Trinkmenge (z.B. 500 ml Wasser, dann 20 Min. warten) zu füllen. Vor jeder Bestrahlung kann so kurz mit einem sog. „Cone-beam-CT“ die exakte Position der Prostatadrüse nochmals überprüft werden.
Verwendung modernster Technologien
Wir stellen modernste Technologien im Hinblick auf die Anwendung in den Dienst der stetigen Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten. Bei der strahlentherapeutischen Behandlung von Prostatakrebs wenden wir folgende Verfahren an: